Bettenaufbereitung
„Wie man sich bettet so liegt man“
Dieses Sprichwort ist gerade in einer medizinischen Einrichtung von immenser Bedeutung. Krankenhausbetten tragen einen wesentlichen Beitrag zur Genesung bei, haben allerdings auf der anderen Seite auch ein erhebliches höheres Infektionspotenzial. Entsprechend muss die Prävention in der Bettenaufbereitung mit großer Sorgfalt erfolgen.
Das Krankenbett ist laut Robert-Koch-Institut als ein Medizinprodukt anzusehen! Entsprechend wichtig ist die sach- und fachgerechte Reinigung und Desinfektion. Zudem nennt das Infektionsschutzgesetz (IfSG) unter § 23 wichtige Anforderungen an die Hygiene und Infektionsprävention, die natürlich auch bei der Bettenaufbereitung gelten.
Zum einem Pflegebett gehören laut der Definition des RKI neben dem Gestell, Zubehörteile wie z.B. Aufrichter, Flaschenständer, elektrische und elektronische Teile, die Matratze sowie die Bettwäsche, einschließlich Kissen und Decke. Eine Bettenaufbereitung umfasst also die vollumfängliche Reinigung alle dieser Teile und kann zentral oder dezentral erfolgen. Was sind die Unterschiede?
Bei der zentralen Bettenaufbereitung besteht sehr häufig die Möglichkeit, dass vieles maschinell erledigt werden kann. Mit dem Einsatz einer Vakuum-Dampf-Desinfektionsanlage werden automatisch und jederzeit reproduzierbar Keime abgetötet. Die Räume können so vorbereitet werden, dass die Reinigung und Desinfektion wirksam durchgeführt werden kann. Dazu gehören u.a. geflieste Fußböden und Wände, sowie eine Einteilung in unreine und reine Bereiche. Die Schulung des Personals erstreckt sich auf die standardisierte Bedienung der Geräte, sowie der entsprechenden Standards im Eigenschutz und im Umgang mit dem Medizinprodukt Krankenhausbett.
Es müssen genügend Betten vorgehalten werden, damit auf der Station ein schneller Austausch der Betten erfolgen kann und kein Patient warten muß. Ferner müssen die Verkehrswege für einen zügigen Transport gestaltet sein. Dazu gehören genügend breite Flure und Knotenpunkte sowie geeignete Aufzüge. Auch dies erfordert einen nicht zu unterschätzenden Umfang an Personal und Zeit.
Bei der dezentralen Bettenaufbereitung auf der jeweiligen Station, darf die Tätigkeit nicht auf dem Stationsflur erfolgen, sondern muss in gesonderten Räumlichkeiten erfolgen. Das hat u.a. Gründe bezüglich der Sicherheit (Flucht- und Rettungswege), außerdem verkleinern sich Verkehrswege.
Geeignete Räume für eine Reinigung und Desinfektion von Betten auf der Station sind Sanitärräume (z.B.
Stationsbäder). Die Wände und Fußböden sind gefliest und es muss für ausreichende Belüftung gesorgt werden,
denn verdampfende Reinigungs- und Desinfektionsmittel belasten zusätzlich die Umgebungsluft.
Häufig wird Bettenaufbereitung heutzutage dezentral durchgeführt, was organisatorisch zunächst nach einem Entfall der Transportwege aussieht. Ermöglicht wird dies durch ein Verfahren namens Encasings (Verwendung spez. Matratzenschutzbezüge).
Die Durchführung der manuellen Aufbereitung muss weitgehend standardisiert und im entsprechenden Handbuch als Arbeitsanweisung dokumentiert werden. Denn anders als die zentrale Aufbereitung unterliegt diese Art der Bettenreinigung keinem validierten Verfahren und unterliegt womöglich Schwankungen. Dies haben zahlreiche Untersuchungen des Gesundheitsamtes ergeben.
Für das Auf- und Abrüsten der Betten und das Abstellen der Materialien muß genügend Platz vorhanden sein. Bei der
manuellen Bettenaufbereitung ist es teilweise unvermeidlich, dass es zu ungünstigen Körperhaltungen kommt. Daher
sollten die Zeitvorgaben auch hier nicht zu knapp bemessen werden. Neben diesen Aspekten führen Reinigungs- und
Desinfektionsmittel zu einer gleitfördernden Verschmutzung sowohl des Fußbodens, die zu Rutsch- und Sturzunfällen
auch außerhalb dieses Raumes führen kann, als auch zu zusätzlicher Belastung der Umgebungsluft.
Die Auffassungen ob eine zentrale oder dezentrale Aufbereitung unter hygienischen Aspekten besser ist, wird unter Experten fortlaufend diskutiert. Unstrittig ist, dass eine maschinelle thermische Aufbereitung der Betten die sicherste Methode ist!
Wenn es die Gegebenheiten vor Ort hergeben, sollten thermische Aufbereitungen zum Nutzen aller angestrebt werden. Zwangsläufig ergibt sich daraus eine sogenannte „Bettenzentrale“. Gerne unterstützen wir Sie neben der Krankenhausreinigung auch im Betrieb von Bettenzentralen.
Die Gesundheitsgefahren bei einer fehlerhaften Bettenaufbereitung sind vielfältig. Hier kommt es auf ein besonderes Maß an Hygiene an. Lassen Sie sich in diesem Bereich von uns beraten.